Der Burger

15.Mai 2022

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http://www.jakob-wanninger.de

Jakob Wanninger – Der Burger

Technische Daten

Material: Bronze
Maße h/d in cm: 160/70
Gewicht: ca. 120 kg
Oberfläche: gebürstet, keine scharfen Kanten

Befestigung: Verankern der Plinthe mit 8 mm Schrauben und entsprechenden Dübeln
auf Betonsockel.
Bronzeplastik ist mit Plinthe verschweißt.

Der bereits veröffentlichte Text

In Untergiesing seit einigen Jahren zuhause, liebt er es durch das Viertel zu spazieren und
dabei die Gedanken treiben zu lassen. Weg vom Alltag, hin zur Schönheit der Träume und
Dinge und der schöpferischen Kraft der Ruhe. Dabei überquert er gerne den Hans-Mielich-
Platz, der ihm mittlerweile zu einem vertrauten Ort geworden ist.
Die Gedanken über das Menschsein sind der Antrieb seines kreativen Schaffens. In der hier
gezeigten Arbeit geht es um die Verantwortung unseres Handelns.

Beschreibung der Arbeit

Durch die Bronzeskulptur der Burger möchte ich die Themen Konsum, Überfluss und damit
auch die ökologische Verantwortung ansprechen. Mir geht es darum, Denkanstöße zu geben.
Gleichzeitig ist die Darstellung offen, sodass sie viele Wahrnehmungsspielräume ermöglicht.
Erkennen Kinderaugen das Lustige, so stiftet der Burger beim beiläufigen Betrachter
Verwirrung und animiert den Interessierten zu Fragen. Was konsumiere ich? Wie viel
benötigen wir wirklich? Wissen wir, was wir konsumieren?

Der konkrete Anlass ist die regelmäßige künstlerische Bespielung des Hans-Mielich-Platzes
mit temporären Arbeiten. Organisiert wird diese künstlerische Sozialraumgestaltung durch
den Verein Mehr Platz zum Leben. Dieser ermöglicht es mir, die Skulptur in meiner direkten
Nachbarschaft für mehr als ein Jahr auszustellen.
Mein Hauptbezugsthema ist die seit Jahrzehnten fortschreitende Zerstörung der Umwelt, der
Ausufernde Konsum und die damit verbundene Ausbeutung von Land und Leuten. Diese Der Burger HMP München, 17.01.2022
Themen sind Motor und Kern meiner künstlerischen Arbeit. Durch den Burger thematisiere
den Konsum zum Zwecke der emotionalen Befriedigung und zu Lasten der Ökosysteme.
Neben den politischen Bedingungen, trägt zudem jede und jeder diese Verantwortung durch
sein Handeln mit. Der Burger als Konsument ist nicht der oder die Andere, sondern er ist ein
Teil von uns.

Die Bronzeskulptur symbolisiert durch Ihre Beschaffenheit und Materialität Werte der
Handwerkskunst. Stabilität, Robustheit und für die Ewigkeit gemacht sind Charakteristika
dieser Bronze. Diese Materialität kontrastiert die Verschwendung und den
Ressourcenverbrauch, den wir betreiben.
Die erzeugte Spannung zeigt dem Betrachtenden deutlich auf, dass die Gesellschaft nach den
Gesetzen der Kurzlebigkeit funktioniert. Hier wird die Ironie klar. Setzen wir heute auf High-
Tech, schafften es die Menschen einst, nachhaltig und natürlich zu bauen. Der heute so
genannte Cradle to Cradle Prinzip war einst eine Selbstverständlichkeit. So ist diese
Bronzeskulptur der Burger scheinbar ewig haltbar, und gleichzeitig kann sie, so man dass
will, eingeschmolzen werden, um etwas neues entstehen zu lassen.